gute taten für schlechte menschen

im rewe um die ecke arbeitet eine sehr unfreundliche frau. sie zieht wirklich immer einen derartigen flunsch, dass ihre letzte endorpinausschüttung schon mindestens 40 jahre zurückliegen muss. ich finde die doof. erst war ich immer noch extra freundlich, weil ich dachte, ich krieg sie zum lächeln, aber pustekuchen. an ihr werden sich alle krankenhausclowns, mario barths und andere spasskanonen dieser welt die zähne ausbeissen.



für diese hackfressen-kassiererin war ich freundlich. und zwar zu einer frau, die mir entgegenkam. diese blieb ganz plötzlich stehen, hielt sich den bauch und guckte alles andere als glücklich ins leere. ich dachte, sie hätte schmerzen, bin zu ihr hin und frug, ob alles in ordnung sei und ich irgendwie helfen könne.
ihre antwort: jaja. ich weiss nur gerade nicht, wohin mit mir und was ich mit meinem leben anfangen soll. danach machte sie eine gefährliche rhetorische pause, die mir deutlich signalisierte: FRAG NACH!!
zugegeben, da habe ich mir gewünscht, ich hätte nicht gefragt. die zeit war knapp, und bei aller hilfsbereitschaft gehört lebenshilfe für verstrahlte menschen auf der straße nicht unbedingt zu meinen lieblingsbeschäftigungen. also habe ich sie sehr höflich abgebügelt und ihr alles gute gewünscht.

zugegeben, es gibt bessere gute taten, aber zumindest habe ich nachgefragt und hätte ihr auch ein glas wasser oder einen stuhl besorgt.