Montag, 8. März 2010

4.3.2010

Es tut so weh! Du hast gerade mein Profil bei JC aufgerufen, und ich zögerte einen Moment, um zu fühlen, ob ich auch Deines öffnen will. Warum schaust Du Dir mein Profil an? Willst Du mir damit ein Zeichen geben? Wenn ja, welches? Oder ist es einfach nur Deine Neugierde? Aber was ist es dabei, was Dich interessiert? Und dann tat ich es - und es tut so weh! Zu sehen, wie Du Dich anderen Männern präsentierst mit Deinem schönen Lächeln, Deinen verführerischen Lippen.Und dann auch noch ein Bild, welches aussieht wie eines von denen, die Erol von Dir gemacht hat, und auf welchem Du auch noch mit der von ihm geschenkten Perlenkette zu sehen bist. Und ich spüre die Schmerzen wieder in mir; bin hin- und hergerissen zwischen meinen Gefühlen für Dich - dem Bedürfnis nach Deiner Nähe und dem Schmerz, den ich empfinde durch das, was Du getan hast und tust. Ja, ich weiss, es liegt in mir und es gehören immer zwei dazu. Aber es tut trotzdem weh!
Ausserdem trifft mich das heute irgendwie noch empfindlicher als in der letzten Zeit, was wohl daran liegt, dass ich letzte Nacht einen langen Chat hatte mit einer Frau und sowohl Du als auch ihr Ex das Hauptthema waren. Noch ein paar Sarkasmen des Schicksals gefällig? Sie heisst auch Claudia und arbeitet zur Zeit in St. Gallen. Sie hat mir versucht zu erklären, dass Du gleichermassen die Schmerzen fühlst, auch wenn Du es mir nicht zeigen willst.
Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht wüsste, was ich tun würde, wenn Du jetzt vor mir stündest und mir sagst, dass Du mich liebst und wieder eine Beziehung mit mir haben möchtest. Aber klar - wenn ich es wüsste, dann stünde ich schon längst vor Dir. Sie hat mir gesagt, dass ich mich von Dir abwenden würde. Es kann sein. Ich verarbeite immer noch die Verletzungen, und mit meinen Erfahrungen in unserer Beziehung würde ich wohl Mühe habe, mich mit diesen Schmerzen wieder auf Dich einzulassen. Darin genau liegt wohl auch der Grund, dass ich den Kontakt zu Dir bisher nicht haben will - weil ich mich mit meinen Schmerzen nie wirklich bei Dir aufgefangen fühlte, und dann beschloss, sie wengistens für mich allein zu verarbeiten. Und ich habe das Gefühl, dass es Dir genau gleich geht.
Ich habe immer versucht, direkt zu kommunizieren, was ich fühle. Inwieweit es mir tatsächlich gelungen ist, weiss ich nicht. Aber ich merke, dass ich genau mit dieser Erwartungshaltung (noch) unterwegs bin - dass Du oder meine künftige Partnerin mir klar sagt, was sie fühlt und denkt; zumindest so lange, bis man sich so gut kennt und vertraut, dass man auch etwas indirekter Kommunizieren kann und Spass damit hat. Aber dort, wo ich jetzt gerade stehe, funktioniert das für mich nicht. Was ich jetzt von Dir bräuchte, wäre eine klare Aussage, und nicht einfach ein Besuch meines JC-Profils. Auch wenn ich dann Zeit bräuchte, um sie zu verarbeiten ...

2.3.2010

Es ist schön zu erleben, in welcher Dichte sich in den letzten Tagen - vor allem seit der Begegnung mit Madhuri - bei mir neue Erkenntnisse an die Oberfläche kommen, Puzzle-Stücke klar werden.
Ich bin gerade beim Aufhängen der Wäsche, und wie so häufig wandern meine Gedanken zu Dir und uns. Und gerade eben dachte ich daran, was für mich in unserer Beziehung (mit) so schwierig war. Du hast mir vorgeworfen, dass ich ein bestimmtes Bild von Dir hätte, dem Du nicht entsprichst. Und jetzt ist mir klar: Ich hatte kein Wunsch Dich zu ändern, aber eine Vorstellung davon, wie ich die Beziehung mit Dir leben wollte. Und Deine Vorstellung hat offenbar von meiner abgewichen, weshalb wir nie auf den gleichen Nenner kamen.
In den letzten Tagen begleiteten mich Fragen zu dem Zusammenhang zwischen Liebe und Beziehung. Liebe ist für mich nach wie vor Voraussetzung, aber Liebe ist - wenn wir ganz bei uns selbst sind - allgegenwärtig. Was macht es also aus, dass wir Menschen begegnen, mit welchen wir eine Beziehung (Freundschaft, Bekanntschaft, Liebes-, Sex- und/oder Paarbeziehung) haben wollen? Warum gibt es so viele Nuancen im Spektrum zwischenmenschlicher Beziehungen? Und was macht es uns häufig so schwierig, die Beziehungen zu erhalten? Ich glaube jetzt, dass der Wunsch nach einer Beziehung davon abhängt, wie sehr einen der andere Mensch berührt, welche Facetten des eigenen Wesens er anspricht. Und da wir so viele verschiedene Facetten haben, besteht natürlich auch eine schier unendliche Variation an Beziehungen/Beziehungswünschen. Durch die Geschichte der Menschheit im allgemeinen, unserer Ahnen im Spezifischen und unsere Gesellschaft wurden jedem von uns seit unserer Kindheit Vorstellungen davon eingeimpft, was für Beziehungen es gibt und wie sie zu sein haben. Und dann begegnen wir uns als Teenager und Erwachsene mit unseren jeweiligen Vorstellungen, sind häufig nicht in der Lage, diese klar zu formulieren (weil uns ja auch nur ein Bruchteil davon bewusst ist) und überwerfen uns mit den Menschen, die wir ja nahe bei uns haben wollen - und trennen uns wieder von ihnen.
Keinem Menschen zuvor habe ich soviel Nähe geben wollen wie Dir, und von keinem anderen Menschen habe ich mir je zuvor soviel Nähe gewünscht, wie ich es tat in unserer Beziehung; und ich denke, dass es Dir ähnlich ergangen ist. Die Ansprüche, die aus unseren Vorstellungen angesichts eines so grossen jeweiligen Bedüfnisses nach Nähe entsprachen, waren entsprechend bei uns beiden extrem hoch. Und ich glaube, dass unsere Ansprüche gar nicht so sehr voneinander abwichen, jedoch wir - unbewusst - so darauf fixiert waren, dass jeder von uns so empfindlich (wie wir es taten) auf alles reagierte, was nicht den eigenen Vorstellungen entsprach.
Und ich glaube, darin liegt auch der Grund begraben, warum keiner von uns beiden im Augenblick fähig ist, auf den anderen zuzugehen. Jeder von uns verbindet mit dem, was der andere in der Vielfalt seines Wesens berührt nach wie vor die Vorstellung davon, in welcher Form diese Berührung zu leben sei.
Einzig die Frage schwirrt jetzt durch meinen Kopf, ob es in unsere Wünschen nach der Form einer Beziehung aufgrund der Berührung doch einen wahrhaftigen Anteil gibt, der in der Seele eines jeden von uns zu finden ist ...

1.3.2010

Liebe Claudia,

ich trage zur Zeit die Frage in mir, ob ich wieder Kontakt zu Dir haben möchte oder nicht, und warum ich ihn haben wollte. Du hast etwas in mir berührt, was zuvor keine andere Frau berührt hat. Aber lag es an Dir? Oder einfach, weil ich nach der Beziehung mit Andrea und der darauf folgenden Singlezeit mit erster Reflektion offen war dafür, so berührt zu werden?
Die Tage stand ich unter der Dusche, und ich erinnerte mich auf einmal an etwas, was ich mir gewünscht hatte, bevor wir zusammen waren. Ich weiss nicht mehr, ob dieser Wunsch schon existent war, bevor wir uns kannten, aber inwieweit das überhaupt eine Rolle spielt, weiss ich nicht. Es handelte sich dabei um meinen Wunsch, in meinem Leben eine Krise zu erleben. Ich hatte seinerzeit das Gefühl, noch nie so wirklich vom Leben gefordert worden zu sein, und wollte wissen, wie ich in so einer Situation reagieren würde. Durch Dich wurde mir dieser Wunsch auf unerwartete Weise erfüllt, und das wurde mir in diesem Moment klar. Ich habe dadurch viel über mich gelernt, und diese Erkenntnis ist begleitet von einem Gefühlt der Dankbarkeit. Ob ich zuerst die Dankbarkeit empfand oder die Erkenntnis hatte, ist für mich nicht mehr greifbar.

Vorhin schaltete ich das Radio an, und hörte direkt einen Titel mit dem Namen "I love the way you're breaking my heart". Ich dachte an Dich und uns, und schmunzelte. Wusste ich doch schon recht früh in unserer Beziehung, dass ich trotz der Schmerzen, die ich bei Dir erfahren habe, Deine Nähe suchte. Und irgendwie fehlt sie mir nun in meinem Leben. Aber Du hast gesagt, dass Du keinen Kontakt mehr zu mir möchtest, und solange ich kein konkreteres Bedürfnis habe, Dir wieder nahe zu kommen, werde ich Deinen Wunsch so respektieren. Wahrscheinlich ist es auch gut, wenn ich mir einfach noch Zeit gebe, um mehr Klarheit in Bezug auf mich zu finden.
Sowieso, ich habe den Eindruck, dass meine Wohnung noch etwas mehr Einrichtung verträgt; wie soll sich in diesem Chaos denn sonst ein anderer Mensch wohl fühlen. :-)

Gerade eben ist mir noch ein Gedanke in den Sinn gekommen: Ich glaube, jeder von uns beiden wünscht sich gerade, dass der andere vor ihm steht und seine Liebe und den Wunsch nach einer Beziehung ausformuliert. Und wir beide sind unsicher, was wir dann in der entsprechenden Situation tun würden. Der von uns, der nicht unsicher wäre, würde den Schritt machen, und auf den anderen zugehen. So, wie ich es in diesem Moment sehe, versucht jeder von uns beiden, den Weg für sich zu finden, der ihn entweder zu dem Bedürfnis führt, vor dem anderen seine Liebe kundzutun oder unsere Beziehung gänzlich hinter sich zu lassen. Ich bin gespannt, wohin der Weg jeden von uns beiden führen wird.

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